Mittwoch, 7. November 2012

Mütter in Münster (XII)

Der Sankt-Sebastian-Kindergarten. Foto: Heinz-Peter Tjaden


















Ein Kindergarten als geheime Verschlusssache

6. November 2012. Der Verkehr staut sich auf der anderen Autobahnseite in Richtung Osnabrück, nur noch wenige Minuten, dann sind die Mutter der dreijährigen N. und des fünfjährigen J., die seit dem 29. September 2012 in Wilhelmshaven wohnt, und Kommissar Internet in Münster. Hinten lauert Jagdterrier Mike Tjaden. Es ist kurz vor 10, also noch eine gute Stunde bis zum Beginn der Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht. Der Himmel ist strahlend blau, die Sonne scheint. Ein herrlicher November-Tag, an dem es in der Piusallee sogar einen freien Parkplatz gibt. Manche Autos sind so dusselig abgestellt worden, dass Parkraum vergeudet wird, und ein Lkw-Fahrer weiß offenbar mehrere Minuten lang nicht, ob er nun in die Piusallee abbiegen will oder nicht. Schließlich fährt er rückwärts vor das Verwaltungsgericht - aber wenigstens blockiert er den Verkehr nicht mehr. Der Parkplatz ist immer noch frei. Glück gehabt.

Die Mutter sucht ihre Unterlagen zusammen, Kommissar Internet macht einen kurzen Spaziergang mit seinem  Jagdterrier Mike Tjaden, der verschwindet auf einem alten Friedhof in einem Hasenbau. Scheint ein ganz normaler Tag zu werden - mit ein bisschen Gerichtsverhandlung. Doch in Münster ist wieder einmal alles ein bisschen anders. Die Richterin ist krank geworden, die Verhandlung fällt aus. Die Mutter will wenigstens ihr Fahrgeld wieder haben, füllt bei einem Rechtspfleger einen Antrag aus.

Vor dem Verwaltungsgericht wartet auch ein Honorarkonsul von Costa Rica. Wir gehen noch einmal ins Gebäude, erkundigen uns, ob das Gericht nicht eine Ersatzrichterin herbeirufen kann. Ist nicht möglich. Da erscheint der Jugendamtsmitarbeiter T., geht an der Gruppe vorbei und durch die Sicherheitsschleuse. Die Alarmglocken schrillen. Auch T. ist nicht darüber informiert worden, dass die Richterin krank ist.

Dann stehen wir wieder vor dem Verwaltungsgerichtsgebäude, T. bietet dem Honorarkonsul von Costa Rica ein Gespräch an, die Mutter fragt, warum die Botschaft eine vor Wochen angeforderte Stellungnahme immer noch nicht bekommen hat. Das weiß T. offenbar ebenso wenig, wie er sich auch nicht erklären kann, warum er heute eigentlich vor Gericht hätte erscheinen sollen. Der Honorarkonsul lehnt das Gesprächsangebot ab, weil er dieses Angebot ohne Einwilligung der Mutter auch gar nicht hätte annehmen dürfen. Er sei nur als Beobachter gekommen, sagt er.

Nach dem geplatzten Gerichtstermin fährt Kommissar Internet mit der Mutter zum Sankt-Sebastian-Kindergarten. Vielleicht darf sie ihren Jungen nach bereits zwei geplatzten Besuchsterminen sehen? Die Eingangstür steht offen. Kommissar Internet sieht sich Fotos an, die im Eingangsbereich an einem Schwarzen Brett hängen. Schon huscht eine Gestalt heran, schließt die Zwischentür ab und verschwindet wieder. Sieht der Jagdterrier von Kommissar Internet wirklich so gefährlich aus? Die Mutter hält sich im Hintergrund.

Im Sankt-Sebastian-Kindergarten gibt es vier Gruppen. Betreut werden dort 95 Kinder. Für die hat der Kindergarten sechs Erzieherinnen. Auch sonst herrscht Mangel. Den bekämpft seit dem 4. Februar 2003 ein Förderverein, der um Spenden ab 10 Euro monatlich bittet. Diesem Verein wird Kommissar Internet beitreten. Dann hat dieser Kindergarten nicht nur Geld für einen Schlüssel, sondern für mehrere Vorhängeschlösser...

Mütter in Münster (XI)

Eine großzügige Spende von Kommissar Internet

7. November 2012
Mail an den Oberbürgermeister von Münster


Guten Tag Heinz-Peter Tjaden !

Vielen Dank für Ihre Nachricht: St. gegen Stadt Münster

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

ich bin gestern mit Frau St. nach Münster gefahren, weil um 11 Uhr eine Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht in Münster stattfinden sollte. Da jedoch die Richterin krank war, fiel der Termin aus. Erschienen war auch der Honorarkonsul von Costa Rica, Herr Münstermann.

Ihm habe ich soeben die folgende mail geschickt:

sehr geehrter herr münstermann,

nach dem gestrigen geplatzten termin st. gegen stadt münster möchte ich ihnen noch folgendes mitteilen: die dreijährige tochter von frau st. lebt seit dem 1. april 2011 in einer pflegefamilie. laut einer aktennotiz des verfahrensbeistandes g.-f. und des jugendamtsmitarbeiters t. aus 2011 ist die kleine in der pflegefamilie auf einem "guten weg" gewesen. t. ging damals davon aus, dass sich n. bis ende 2011 eingelebt haben wird. nun gibt es ein neues gutachten über das wohlbefinden des kindes. demnach hat n. ihre pflegefamilie von anfang an heftig abgelehnt und verabschiedete sich aus dem "hier und jetzt". sie verfiel in einen tranceähnlichen zustand. daraus schloss der gutachter, dass der mutter weiterhin der umgang mit ihrer tochter verboten werden muss. das familiengericht folgte dieser einschätzung. dass sich der verfahrensbeistand und t. getäuscht hatten, wurde in dem beschluss nicht einmal erwähnt...dass die behauptung, n. sei "auf einem guten weg" schon 2011 nicht stimmte, ließ das gericht ebenfalls unter den tisch fallen.

derzeit berät die bundesregierung über eine gesetzliche neuregelung. können sich nichteheliche eltern nicht auf ein gemeinsames sorgerecht einigen, soll auf antrag des kindesvaters nach aktenlage entschieden werden. dagegen gibt es massive proteste. was aber ist im fall st. geschehen? auf antrag des jugendamtes von münster hat der nichteheliche vater vor einem halben jahr das alleinige (!) sorgerecht für j. (5) bekommen. das ist völlig illegal.

am 2. oktober 2012 bin ich mit frau st. in münster gewesen. sie hatte besuchsrecht bei der caritas in münster. vor dem gebäude wurde die kindesmutter vom kindesvater tätlich angegriffen. ich eilte mit meinem hund an den tatort, als frau st. um hilfe schrie. herr k. von der caritas münster schilderte die vorgänge völlig anders als ich sie erlebt hatte! sofort stellte tillack beim familiengericht von münster auf basis des k.-berichtes den antrag, das besuchsrecht der mutter so lange auszusetzen, bis sie sich in fachärztliche behandlung begibt. zwei umgangstermine sind schon geplatzt. die entfremdung zwischen mutter und sohn soll wohl vorangetrieben werden. dass ich der augenzeuge war, ahnte t. damals noch nicht.

jede entwicklung wird gegen die mutter ausgelegt. die botschaft von costa rica hat die beiden kinder unter den schutz von costa rica gestellt. die trennung der kinder ist ein eben solcher skandal wie die familienfeindliche vorgehensweise von t...das meine nicht nur ich als beistand der mutter, das meinen auch alle, mit denen wir bisher in wilhelmshaven gesprochen haben!

Als Adresse haben Sie angegeben:
Heinz-Peter Tjaden
Krumme Straße 1
26384 Wilhelmshaven
Telefon: 04421809286
E-Mail: tjadenheinzpeter@aol.com

Freundliche Grüße,
Ihr Büro Oberbürgermeister




1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich hoffe, dass sich kommunale einrichtungen anders verhalten als katholische...