Samstag, 12. Dezember 2009

Holzen Teil IX: Fax an Staatsanwalt und an Diakonie Himmelsthür

12. Oktober 2009
Wieder ein Mord-Vorwurf

Sehr geehrter Herr Staatsanwalt Scholz,
sehr geehrter Herr Pastor Hüsemann,

Die Fakten: Im 700-Seelen-Dorf Holzen (Landkreis Holzminden) hat es von 1955 bis 1972 auf dem Greitberg ein Kinderheim der Inneren Mission und somit der evangelisch-lutherischen Landeskirche gegeben. Dort kam es Erfahrungsberichten zufolge zu unvorstellbaren Grausamkeiten, die mit "schwarzer Pädagogik" allein nicht zu erklären sind. Soldaten sollen Heimkinder sexuell missbraucht haben, die Erzieherinnen neigten zu unglaublichen Strafen. Kinder wurden mit dem Kopf in ein Plumpsklo gehalten, sie wurden derart misshandelt, dass einem beim Lesen solcher Schilderungen der Atem stockt.

Die Hildesheimer Staatsanwaltschaft hat "wegen möglicherweise im Kinderheim ´Rübezahl´ in Holzen begangener Straftaten" ermittelt, das Ermittlungsverfahren wurde am 5. Februar 2009 eingestellt. Begründung: Die Straftaten sind verjährt. Der erhobene Mordvorwurf konnte nicht erhärtet werden.

Erhoben wurde dieser Vorwurf zuerst von einem ehemaligen Heimkind, das 1956 als Säugling in das Kinderheim kam. Jetzt stoße ich im Internet auf Berichte eines Betroffenen, der im Alter von zwei Jahren "Rübezahl"-Kind geworden ist. Dieser blog-betreiber, der sich jomi nennt, hat eigenen Angaben zufolge von September 1959 bis August 1963 in diesem Kinderheim gelebt. Er erzählt von einem Zaun, der für die Kinder tabu gewesen sei.

Weiter schreibt jomi: "Der Tod war für mich in Holzen immer wieder zu spüren aber nicht zu greifen. Immer wieder kommen mir Bilder hoch:

Ich sehe einen leblosen Körper in Stoff gehüllt. Es sieht aus wie ein dünner Sack, keine Wolle, eher Leinen, vielleicht Betttücher. Die Farbe war hell. Dieser Sack wurde von zwei Personen getragen, ich weiß nicht mehr, ob es Frauen oder Männer waren. Das Bild wäre womöglich schon längst aus meiner Erinnerung verschwunden, wenn dieser Sack nicht über ein Loch gehalten worden wäre und für mich völlig überraschend und mich tief erschreckend nach vorne einfach abgeknickt wäre. Dieses Bild taucht immer wieder auf und wurde von mir lange als beginnender Wahnsinn abgewehrt."

Anschließend schildert er einen Alptraum über eine Kirche. Die steht in Mainz-Weisenau. Als Student habe ich im benachbarten Stadtteil Laubenheim gewohnt. Ich kenne diese Kirche. Jomi wohnt möglicherweise in der Nähe, an anderer Stelle ist von Bad Kreuznach die Rede.

Die blogadresse: http://holzen-kinderheim-rubezahl-perversion-christlichen-auftrags.over-blog.de/article-28254599-6.html#c

M. E. müssen die Ermittlungen wieder aufgenommen werden. Oder ist jomi bereits verhört worden?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Deutschland ist in meinen Augen kein kinderfreundliches Land.
Wann wird die Welt endlich hellhörig und unernimmt etwas gegen diese unsäglich unmoralischen Zustände,die hier in unserem maroden Land vorherrschen.
Kinder sind Zukunft?
So jedenfalls nicht.
Gute Nacht Deutschland und träum vom Kapital.
Eines Tages wird auch Geld verdaulich für den Menschen sein??
Nur...wer soll es verdienen?

Anonym hat gesagt…

Grausamkeiten machen auch vor und in der Kirche nicht halt.Was die Täter vergessen: Sie werden ernten was sie gesät haben.

klugejule hat gesagt…

Ich erinnere mich gut anden Sommertag,ein schweres Gewitter stand über dem Heim,der Himmel war schwefelgelb.Es ging um eine Haarschneidemaschine,die Monika ins Plumpsklo geworfen hatte. Sie war ihr runtergefallen,und sie hatte Angst,sie könnte kaputt sein.Sie musste kopfüber solange im Plumsklo suchen,bis sie die Maschine fand.An diesem Tag bekamen wir kein Abendbrot.