Samstag, 17. September 2011

Abgehauen



27. Februar 2011
Polizei sucht eine 13-Jährige

Zoe hat am Abend des 19. Februar ihre Siebensachen gepackt. Dann verschwand sie aus einer therapeutischen Einrichtung in Lüneburg. Berichten die Medien. Steht im Polizeibericht.

Zoe ist aus der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch abgehauen, behauptet ein Insider. Sie sei dort schlecht behandelt worden. Die 13-Jährige habe sogar behauptet: "Ein Pädagoge hat mich angefasst."

Die Polizei vermutet, dass Zoe bei einem "flüchtigen Bekannten" im Raum Lüneburg Unterschlupf gefunden hat. Eine telefonische Anfrage beantwortet ein Beamter um 12.40 Uhr so: "Das Mädchen ist immer noch verschwunden." Dass die 13-Jährige aus der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch ausgerissen ist, will er nicht bestätigen: "Wenn Sie was wissen, dann rufen Sie doch die Einrichtung an."

27. Februar 2011, 13.05 Uhr
Inzwischen weiß...

...Kommissar Internet, dass dieses Mädchen aus der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch ausgebüxt ist. Richtig liegt die Polizei auch mit der Vermutung, dass die 13-Jährige keinem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Es geht Zoe gut.

4. März 2011
Dringende Warnung an Zoes Familie

Von einer Wilhelmshavener Polizeikommissarin hat Kommissar Internet heute erfahren, wo verschiedene Familienmitglieder von Zoe wohnen. Eins davon wohnt demnach in Münster. Dringende Warnung: Mit der Kleinen in Münster unter keinen Umständen zum Jugendamt gehen! Falls die Familie Hilfe braucht, sucht sie, wo ihr wollt, nur nicht bei dieser Behörde, die als Grund für Kindesentzug auch schon einmal angibt, eine Mutter habe eine andere Wahrnehmung der Realität als die Jugendamts-Fachkräfte...

17. März 2011
Suche beendet

Die Suche nach Zoe ist beendet. Das zuständige Jugendamt wurde eingeschaltet. Ist nicht das Jugendamt von Münster...

17. September 2011
Ohne Münster ist alles gut gegangen

Der Störfall Jugendamt Münster ist nicht eingetreten. Eine Mitarbeiterin der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch (TG) setzte zwar alle Hebel in Bewegung, um die Flucht der Kleinen zu erschweren. Gelang aber nicht. Das Hilfesystem war perfekt, die Ausreißerin machte einen weiten Bogen um Münster...

Jetzt erlebt das Mädchen Neues: Sie darf endlich täglich eine Schule besuchen (zu TG-Zeiten nach ihren Angaben zwei Stunden in der Woche, weil ihr nicht mehr zugetraut wurde). Außerdem ist der TG-Leiter inzwischen fristlos entlassen worden.

Weitere Infos

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Da ich weiß, wie manche Kinder in der TG behandelt werden, freue ich mich riesig über die gelungene Flucht...

Anonym hat gesagt…

Ach das JA von Lüneburg ist mit Vorsicht zu genießen. Erst Recht wenn es um Kinder und Eltern aus der Jugendhilfe Lüneburg geht.

Anonym hat gesagt…

Dem Jugendamt von Münster ausgewichen - das klingt wirklich gut.