Donnerstag, 1. April 2010

Holzen XII

26. März 2010
Ein wütender Kommentar

1955 bis 1972 auf dem Greitberg in Holzen bei Holzminden: Im Kinderheim "Rübezahl" der Inneren Mission geschieht Schreckliches, Kinder werden verprügelt, misshandelt und missbraucht. Soldaten vergehen sich an Mädchen und Jungen. Das berichten viele Ehemalige, einer sagt: "Was die Kirche uns angetan hat, kann sie nie wieder gut machen." Eine Entschädigung wolle er nicht, weil das Leid mit Geld nicht aufgewogen werden könne. Auch auf eine Entschuldigung könne er verzichten, weil Unverzeihliches geschehen sei.

Auch ein anderes Heimkind möchte nicht in seiner "Rübezahl"-Vergangenheit herumwühlen: "Dann käme zu viel wieder hoch."

Die Hildesheimer Staatsanwaltschaft hat wegen möglicher Tötungsdelikte ermittelt, die Kripo von Holzminden befragte Zeugen, es blieb beim Verdacht, Beweise gab es nicht. Die Akte ist zweimal wieder geschlossen worden.

Eine 53-Jährige jedoch, die 1956 als Säugling ins Kinderheim "Rübezahl" gekommen ist, dort bis 1963 lebte und heute in den USA wohnt, meldet sich in einem Kommentar auf diesen Seiten wieder zu Wort. Diesen Kommentar habe ich nicht veröffentlicht, weil manche Formulierungen nur mit einem Wutausbruch zu erklären sind.

Von ihr stammt die Geschichte eines blutenden Jungen auf einem Bett. Dieser Junge ist "zu Tode vergewaltigt worden", schreibt sie jetzt. Das wisse sie. Neu ist die Behauptung, ein "anderer Junge wurde von den Erzieherinnen in ein Jaucheloch gejagt". Schwer beschuldigt werden von ihr auch der damalige Pastor und der damalige Bürgermeister von Holzen. Deren Rolle werde immer noch vertuscht. Sie klagt an: "Wir wurden gefoltert, missbraucht, misshandelt und seelisch getötet."

Aus dem Umfeld dieses ehemaligen Heimkindes stammt die 2008 aufgestellte Behauptung, das ZDF beschäftige sich mit dem Kinderheim "Rübezahl", habe sich die Exklusivrechte gesichert. Das Ergebnis einer Nachfrage beim Sender: "Wir kennen dieses Heim nicht einmal."