Samstag, 21. Januar 2012

Mütter in Münster

9. Januar 2012
Ein Mädchen ist inzwischen abhanden gekommen

Kommissar Internet fasst die Geschichten zweier Mütter aus Münster jetzt zusammen, denn in beiden Fällen führt die Spurensuche stets zu der Erkenntnis: Ist es auch Irrsinn, so hat es doch Methode. Ein Kind, fast drei Jahre alt, ist inzwischen abhanden gekommen und lebt wahrscheinlich in Stuttgart-Wangen. Deshalb hat das Stuttgarter Jugendamt soeben von Kommissar Internet die folgende Mitteilung bekommen:

"Zu meiner Person: Ich bin Redakteur und Schriftsteller in Wilhelmshaven, auf Einladung der Stadt Stuttgart habe ich am 20. September 2010 im Rathaus an einer Veranstaltung zum Weltkindertag teilgenommen. Außerdem steht mein Name auf einer "Anmeldung zur Taufe" in der Spanisch-katholischen Mission von Münster. Ich sollte Patenonkel werden von N. D. S., geboren am 9. Juni 2009, und ihres Bruders J. Damit war der Verfahrensbeistand der Kinder nicht einverstanden, die Taufe wurde in einem Schreiben an das Oberlandesgericht von Hamm als "Kindeswohlgefährdung" eingestuft.


N. D. ist der Mutter am 24. September 2009 weggenommen worden. Die Kleine lebte erst in einer Ersatzpflegefamilie, seit dem 1. April 2011 in einer Dauerpflegefamilie. Die Mutter und ich haben Hinweise, dass diese Pflegefamilie in Stuttgart-Wangen lebt.

Auf das Verhalten des Jugendamtes von Münster will ich hier nicht näher eingehen, sogar Lügen auf schriftlichem Wege scheinen dieser Behörde nicht fremd zu sein. Kommen wir einfach gleich zur letzten mir bekannten Ungereimtheit: Das Jugendamt von Münster begründete die Dauerpflegschaft für N. D. mit Hinweisen wie die Kleine lebe schon zu lange bei einer Ersatzpflegefamilie und müsse endlich einen festen Bezugspunkt haben. Die Mutter werde im Oktober 2011 mit der Dauerpflegefamilie bekannt gemacht.

Das ist nicht geschehen. Die Mutter erzählt mir, dass sie den Aufenthaltsort ihres Kindes N. D.  nur erraten kann.

Ich wäre Ihnen als Fast-Patenonkel sehr dankbar, wenn Sie zur Aufklärung beitragen könnten. Der im Jugendamt von Münster zuständige Mitarbeiter heißt T. J. lebt beim Kindesvater in Münster. Die Eltern sind nicht miteinader verheiratet."

Begriffen hat Kommissar Internet längst, dass eine Mutter aus Münster dem Jugendamt nicht sagen darf, dass sie um ihre Kinder kämpfen werde. Das mögen die überhaupt nicht.

Zwei andere Kinder leben im Sankt-Mauritz-Kinderheim. Die Mutter soll nun bei Telefongesprächen mit ihren Kindern nicht verraten, warum sie die Kleinen nicht besucht. Sonst werde der Telefonkontakt beendet. Weil die Kinder dann erfahren würden, dass die Mutter nicht zu Besuch kommen darf?

Siehe auch

21. Januar 2012
Antwort des Stuttgarter Jugendamtes

Ich beziehe mich auf Ihr mail an die Internetredaktion des Oberbürgermeisters, Herrn Dr. Schuster, vom 9. 1. 2012.

Zum Inhalt Ihres Mails können wir leider keinerlei Auskunft geben.

Bruno Pfeifle
Amtsleiter

Samstag, 14. Januar 2012

Mütter in Münster (II)

14. Januar 2012
Der Jugendamtsmitarbeiter und der merkwürdige Verbündete

Vorab: Das Jugendamt von Stuttgart hat noch nicht geantwortet. Heute bekommen die Richterin S. (Familiengericht von Münster) und T. (Mitarbeiter des Jugendamtes von Münster) folgendes Fax:

Sehr geehrte Frau Richterin S.,

als ich in Ihrem Vermerk über eine Anhörung des Jungen von V. S. aus Münster den Satz las "Während der ganzen Zeit war er im Spiel vertieft", fiel mir sofort das Buch "Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod" ein. Der Kleine hat Ihnen also nicht viel erzählt. Wenn der im Spiel vertieft war, wundert mich das auch nicht sonderlich. Der Junge wird Sie nicht gehört haben...

Mir liegt aber nicht nur Ihr Vermerk vor, sondern auch ein Schreiben des Jugendamtmitarbeiters T. vom 16. Dezember 2011. Diesen Mann hätte ich Mitte Oktober 2010 beinahe kennengelernt. Erst wollte er sich mit der Mutter und mit mir unterhalten, dann erteilte er uns eine Absage, weil ich im Internet über Jugendämter berichte, ich saß während des Gespräches im Flur des Jugendamtes in der Hafenstraße. T. verschwieg wohlweislich, dass ich auch positiv über Jugendämter berichte - beispielsweise über das von Wilhelmshaven.

Das zweite Mal begegnete ich T. am 29. November 2010. An diesem Tag fand vor dem Familiengericht in Münster eine Verhandlung statt, die Mutter hatte mich als Beistand benannt. Vor der Verhandlung unterhielt sich dieser Jugendamtsmitarbeiter mit dem Anwalt des Kindesvaters und behauptete: "Vor dem Oberlandesgericht in Hamm haben wir drei Optionen." Meine Frage, welche das denn seien, beantwortete er nicht. An der Verhandlung durfte ich nicht teilnehmen, weil mich Ihre Vorgängerin nicht als Beistand akzeptierte.

Dass Herr T. mehr als einmal gelogen hat, habe ich nachgewiesen. Meine schriftlichen Stellungnahmen dazu befinden sich in den Akten des Verwaltungsgerichtes von Münster und des Oberlandesgerichtes von Hamm. So behauptete er, die Mutter melde sich bei ihm nicht mehr, während er einem anderem Gericht geschrieben hatte, er mache Urlaub...

Nach der Verhandlung vor dem Familiengericht in Münster erkundigte ich mich beim Oberlandesgericht von Hamm nach den "drei Optionen" des Herrn T.. Die waren dort unbekannt. In einem Telefongespräch mit der Richterin gestand ich: "Das Jugendamt von Münster macht mich nervös." Dafür hatte sie Verständnis.

Mehrere Personen begleiteten die Mutter bei Gesprächen mit Herrn T.. Alle sagten mir am Telefon: "Mit dem wird das nie was." Doch unserem Vorschlag, eine andere Mitarbeiterin oder einen anderen Mitarbeiter des Jugendamtes von Münster mit dem Fall zu betrauen, wurde nicht entsprochen. Es hätte ja nicht jene Mitarbeiterin sein müssen, die zuerst für die Familie zuständig war und über die man seither nicht einmal mehr erfährt, was sie jetzt macht...

Nun zum Schreiben von T. mit Datum 16. Dezember 2011 an Sie. Zutreffend ist, dass sich jemand in den Fall eingeschaltet hat, der keine sachdienliche Arbeit geleistet hat. Das geschieht immer wieder. In ihrer Verzweiflung verlassen sich Eltern gelegentlich auch auf Leute, die nur ihr eigenes Mütchen kühlen wollen. T. behauptet in seinem Brief, er habe am 14. Dezember 2011 von diesem Mann ein Fax bekommen. Mitgeteilt worden sein soll dem Jugendamtsmitarbeiter: "Wir sind als Verein nicht bereit solchen Familien zu helfen und sie zu unterstützen, die sich nur abfällig im Facebook über Gerichte und Jugendämter verbreiten. Frau S. beschimpft, beleidigt und bedroht alle beteiligten Institutionen."

Als mir V. S. gestern den Namen dieses "Vereinsvorsitzenden" genannt hat, googelte ich ihn. Ich fand ihn im Mitgliederverzeichnis eines Vereins als "Berater". Bei Facebook habe ich alle Mitglieder dieses Vereins aus meiner Freundesliste wieder entfernt, weil ich auf meinen Seiten wüste Beschimpfungen nicht dulde. Ich habe kein Verständnis dafür, wenn Deutschland als Nazi-Staat bezeichnet wird, wenn man sich höhnisch über den Tod eines Beamten äußert oder den Bau von Kinderheimen in Wohngebieten verhindern will. Dieser Verein hat mir wegen meiner Einstellung sogar schon mit Klage gedroht. Und nun soll der "Berater" dieses Vereins ein solches Fax an T. geschickt haben? Dann hätte T. fürwahr einen merkwürdigen Zeugen für seine These gefunden, dass eine Zusammenarbeit mit der Mutter nicht möglich sei.

Weiter schreibt der Jugendamtsmitarbeiter an Sie: "Mir gegenüber schildert Frau S., dass Sie davon ausgeht, dass alle Beschlüsse des Amtsgerichtes bezüglich Ihrer Kinder von europäischen Rechtsinstanzen aufgehoben werden." Davon gehe auch ich aus. Dazu ein Zitat aus der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 24. November 2011: "´Wir haben den Eindruck, dass es sich hier um ein wiederkehrendes und strukturelles Problem handelt, dem niemand wirklich zu Leibe rücken möchte. Man steckt lieber den Kopf in den Sand. Das finden wir unmöglich und schockierend´, sagt Philippe Boulland, Leiter einer Arbeitsgruppe im Petitionsausschuss, die sich mit dem Thema Jugendämter befasst, und Abgeordneter der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP)." Bei einem Besuch in Berlin beklagte er, dass es in Deutschland in Familiensachen viel zu oft keine fairen Prozesse gebe. Wenn sich das nicht ändere, werde auf europäischer Ebene reagiert.

Bis heute haben das Familiengericht von Münster und das Jugendamt der Stadt alle Vorschläge von uns ignoriert, die Hilfe für die Familie bedeutet hätten, jeder Hinweis, dass Menschen, die sich um die Familie gekümmert haben, kein Verständnis für die Maßnahmen des Jugendamtes haben, wurde nicht zur Kenntnis genommen.

Die Tochter von V. S. ist seit dem 1. April 2011 in einer Dauerpflegefamilie. Was gar nicht möglich wäre, wenn T. den Gerichten die Wahrheit gesagt hätte. Der versicherte nämlich, man werde nichts tun, bevor es keine Gerichtsentscheidungen gebe. Als er diese Versicherung abgab, hatte jedoch die Kontaktaufnahme einer Pflegefamilie mit der Tochter von V. S. bereits stattgefunden.


Oder soll ich annehmen, dass der Jugendamtsmitarbeiter in geheimer Absprache mit Gerichten so handelt? Lautet das Motto etwa "Wir halten die Mutter mit Versprechen ruhig und machen, was wir wollen?" Das kann und will ich (noch) nicht glauben...

Siehe auch
Gedanken nach Tod von Chantal aus Hamburg